Am 13. August 2017 half das Team der PFERDEKLINIK IN PARSDORF der Feuerwehr Aufkirchen einen 22-jährigen Wallach aus einem Wasserwehr zu befreien. Der Wallach stürzte unglücklicherweise kurz zuvor mit seiner Reiterin in den Isarkanal und wurde von der Strömung mitgerissen. Während die Reiterin bereits früher aus dem Fluss gerettet werden konnte, trieb das Pferd aufgrund der Strömung bis zu einer Fangvorrichtung für Treibgut des Wasserkraftwerks Aufkirchen weiter. Das Wehr wurde verschlossen und Wasser abgelassen.
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Eine Tierärztin der Pferdeklinik in Parsdorf, Dr. Josefa Eisenreich, wurde über unsere Notfallnummer hinzugezogen. Diese forderte nach kurzer Überlegung ein spezielles Rettungsnetz der Feuerwehr Pöring an, um für den Wallach maximale Sicherheit bei der Bergung zu gewährleisten. In Zusammenarbeit mit beiden Feuerwehren und der Pferdeklinik Wolfesing, sedierte sie das Pferd, so dass es gerade noch stehen konnte, aber von seiner Umgebung nichts mehr mitbekam. Erst in diesem Zustand war es möglich das Rettungsnetz gefahrlos an dem hilflosen Tier anzubringen. Mithilfe der Feuerwehr Aufkirchen konnte der Vierbeiner dann mit Hilfe eines Krans aus dem Wehr gehoben werden. Der Wallach hatte Glück. Er aspirierte lediglich etwas Wasser, kam mit Schürfwunden, die teilweise genäht werden mussten und dem Schrecken davon.
Nachrichtenbeitrag | Süddeutsche Zeitung Bildergalerie | NonstopNewsEine 13-jährige Warmblutstute magert seit 3 Jahren immer mehr ab. Durch den Haustierarzt wurden mehrere Blutbilder angefertigt, die aber ohne besonderen Befund waren. Auch bei der klinischen Untersuchung konnte nichts Auffälliges festgestellt werden. Die Besitzer versuchten durch massives zu füttern das Problem in den Griff zu bekommen, aber ohne Erfolg. Dann kam das Pferd zu uns in die Pferdeklinik in Parsdorf.
Dann kam das Pferd zu uns in die Pferdeklinik Parsdorf. Schon bei den ersten Untersuchungen konnte bei der rektalen Untersuchung eine basketballgroße Umfangsvermehrung im rechten Bauchraum festgestellt werden. Diese Umfangsvermehrung war sehr groß und fest. Relativ schnelle erhärtete sich der Verdacht, dass diese Zubildung ein Tumor ist. Aufgrund der aussichtslosen Prognose wurde das Pferd eingeschläfert. Bei der Sektion konnte ein Karzinom der Niere festgestellt werden. Das Karzinom war ca. 20 cm lang und wog ca. 5 kg. Für die Besitzer war die Diagnose sehr schrecklich und auch die Entscheidung zur Euthanasie, aber sie waren doch froh nach 3 Jahren endlich zu wissen was ihrem Pferd fehlte.
Der 19 jährige Warmblutwallach hatte immer wieder Blut im Urin ansonsten machte das Pferd einen normalen gesunden Eindruck. Bei der Urinuntersuchung waren so wohl weiße wie rote Blutkörperchen erhöht auch fanden sich Harnkristalle und Phosphatkristalle im Urin. Bei der durchgeführten Blasenspiegelung konnte ein pflaumengroßer Blasenstein festgestellt werden. Die Schleimhaut der Blase war in der Umgebung des Steines entzündet.
Bei einem Blasenstein besteht das Risiko, dass sich der Steine in die Harnröhre verlagert und dort die komplette Harnröhre verschließt. Dann kann das Pferd kein Harn mehr absetzen und daraufhin kommt es zu großen Schmerzen mit Koliksymptomen. Als Therapie kommt eine chirurgische Laparotomie (Eröffnung der Bauchhöhle) und dann eine Eröffnung der Harnblase und Entfernung des Blasensteines in Frage. Dieser Eingriff muss unter Vollnarkose geschehen und das Pferd muss danach mindestens 6 Wochen Boxenruhe haben.
Die Alternative ist eine Lithotripsie beim Pferd. Dabei wird mit einem Endoskop in die Blase eingegangen und über den Arbeitskanal wird eine Sonde eingeführt mit der Stoßwellen auf den Stein ausgeübt werden. Durch diese Stoßwellen wird der Stein zerkleinert und die kleineren Stücke können heraus gespült werden. Die Besitzerin entschloss sich zu einer Lithotripsie, auch mit dem Risiko, dass es nicht immer gelingt den Blasenstein zu zertrümmern, wenn er sehr hart ist und man das Pferd dann doch operieren muss. Der Wallach wurde für die Behandlung tief sediert und es erfolgte
eine 3 stündige Behandlung mit hoher nervlicher Anspannung. Das Gerät wurde uns von der Firma Wolff zur Verfügung gestellt. Bei der Behandlung lief alles nach Plan und der Stein konnte zertrümmert werden.
Nach 2 Tagen wurde der Wallach nachuntersucht und es wurden kleine Stücke
nochmal zerteilt und heraus gespült. Nach weiteren 2 Tagen konnte der Wallach bei gesundem Allgemeinbefinden entlassen werden.
Die Besitzerin war sehr glücklich, dass die Behandlung so komplikationslos
verlief und Ihrem Pferd eine Operation erspart blieb. Die Lithotripsie ist eine alternative Behandlungsmethode für Blasensteine beim Wallach, die aber sehr Zeit und Geräte aufwendig ist und das Risiko mit sich bringt, dass der Stein nicht zertrümmert werden kann.
Vor einem Jahr hatte die zehnjährige Warmblutstute
eine langwierige Bronchitis. Seit einem halben Jahr verlor die Stute
immer mehr Muskelmasse, anstatt sie aufzubauen. Bei den Blutuntersuchungen
gab es keine Auffälligkeiten. Beim Abhören des Herzens ist
eine Herzrhythmusstörung aufgefallen. Die Stute wurde komplett kardiologisch untersucht und es konnte mit
Hilfe des EKG´s ein Vorhofflimmern festgestellt werden. Bei der Herzultraschalluntersuchung
konnten Veränderungen an den Herzkammern, den Vorhöfen und
den Herzklappen ausgeschlossen werden.
Bei einem Vorhofflimmern kommt es zu einer Reizbildungsstörung
im Herzmuskel und es kommt zu unregelmäßigen Kontraktionen
der Vorhöfe und die Herzkammererregung erfolgt auch unregelmäßig.
Vorhofflimmern kann durch eine primäre Lungenerkrankung, durch
Herzklappenfehler, durch Viren, Bakterien, durch Traumen oder Toxine
entstehen, bei dieser Stute wurde das Flimmern ziemlich sicher durch
die Bronchitis ausgelöst.
Da bei der Stute im Ultraschall keine Größenveränderungen
des Herzens festgestellt wurden, hatte sie eine gute Prognose kardiovertiert
zu werden, das heißt man bringt das Herz wieder einen normalen
Rhythmus. Solange keine Veränderungen am Herzen sind hat man eine
Erfolgsrate von 70 %. Dazu wurde die Stute tief sediert und unter permanenter
EKG Kontrolle mit einer Chinidinsulfatlösung infundiert. Bei der
Stute kam es nach 3 Stunden zum Erfolg und das EKG zeigte eine normale
rhythmische Kurve.
Die nächsten Tage hatte die Stute Boxenruhe und nach danach wurde
das Pferd langsam antrainiert. Die nächsten Wochen wurde die Stute
immer wieder abgehört, aber sie blieb in einem normalen Herzrhythmus.
Inzwischen ist die Stute wieder auf Ihrem gewohnten Leistungsniveau
und sieht deutlich besser aus.
Die Therapie mit Chinidinsulfat ist nicht ohne Risiken,
aber bei erfolgreicher Therapie kann man das Pferd wieder normal nutzen,
was mit einer Herzrhythmusstörung nur bedingt möglich ist.
Der Gnadenhof Chiemgau e.V in Sondermoning ist ein Ort,
an dem alte, ausgesetzte und manchmal auch misshandelte oder ihren
Besitzern lästig gewordene Tiere ein neues zu Hause finden und ihren
Lebensabend zusammen mit Artgenossen in artgerechter Haltung verbringen
können.
Er beherbergt eine Vielzahl von Tieren (insgesamt etwa 150),
die z.B. aufgrund Ihres Alters von den Besitzern abgegeben wurden oder
auch verhaltensgestörte Tiere, die nicht mehr weiter vermittelbar sind.
Sie dürfen am Hof Ihren Lebensabend verbringen. 30 Pferde, 5 Esel und 6
Ponys sind auf dem Hof untergebracht. Auch 40 Katzen, 4 Hunde, 4 Rehe,
einige Schafe, Ziegen und Hühner gehören zu den Bewohnern der
artenreichen Gemeinschaft.
Der Gnadenhof Chiemgau e.V. finanziert sich
nur über Spenden, Patenschaften, Mitgliedschaften und Veranstaltungen.
Im Juli ist das Mini-Shetlandpony Benny zu uns gekommen. Wir
haben das kleine Pferd zusammen mit seiner Mutter Lommy übernommen, da
sich die Besitzerin nicht mehr darum kümmern konnte. Die beiden Pferde
waren in einem schlechten Zustand und bereits nach einer Woche geschah
das Unglück. Benny hatte eine Kolik und musste über eine Woche in die
Klinik. Wir sind sehr froh, dass sich dort alle so toll um den Kleinen
gekümmert haben und dass er wieder gesund geworden ist. Aber es ist
sehr schwer für uns das Geld aufzubringen für die angefallenen Kosten.
Deshalb suchen wir dringend Paten für Benny und Menschen, die uns mit
einer Spende unterstützen.
Wer gerne helfen möchte. Spenden können bei der VRBank Traunstein, BLZ 710 900 00, auf das Konto 7 520 832 eingezahlt werden.
Weitere Informationen finden Sie auch unter: www.gnadenhof-chiemgau.de